Innovativer ILE-Bogen in SPLINT: Digitale Unterstützung für individuelle Lernentwicklung

Für SPLINT, die Förderplan-App, wurde von Expert:innen aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein ein neuer, digital bereitgestellter ILE-Bogen (Individuelle Lernentwicklung) entwickelt, der die Anforderungen und Vorgaben der niedersächsischen Bildungslandschaft nicht nur erfüllt, sondern auf innovative Weise umsetzt. Dieser Fortschritt revolutioniert die Dokumentation und Organisation der individuellen Lernentwicklung und erleichtert den Arbeitsalltag von Lehrkräften maßgeblich.

Die Dokumentation der individuellen Lernentwicklung (ILE) ist ein zentrales Instrument in Niedersachsen, um Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse zu fördern. Dieses Verfahren soll die Lernenden vom Eintritt in die Grundschule bis zum Abschluss der Sekundarstufe I begleiten und sicherstellen, dass ihre Lernfortschritte kontinuierlich erfasst und reflektiert werden. Seit 2023 ist es Pflicht für alle Schulen in Niedersachsen. Die einheitlichen Formulare sollen eigentlich jede Schule für sich entwickeln, aber es gibt noch viele Schulen, die kein einheitliches Format gefunden haben.

Ziele der ILE-Dokumentation

Das Hauptziel der ILE-Dokumentation besteht darin, die individuellen Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler transparent zu machen und gezielte Fördermaßnahmen abzuleiten. Sie enthält Aussagen zur Lernausgangslage, zu den im Planungszeitraum angestrebten Zielen, zu den Maßnahmen, mit deren Hilfe die Ziele erreicht werden sollen, und zur Beschreibung und Einschätzung des Fördererfolgs durch die Lehrkräfte.

Inhalte der Dokumentation

Die Dokumentation umfasst:

• Lernausgangslage: Erfassung des aktuellen Leistungsstands und der individuellen Voraussetzungen.

• Einschätzung des Fördererfolgs: Bewertung des Lernfortschritts durch Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler selbst.

Verfahren und Umsetzung

Die Schulen in Niedersachsen haben die Freiheit, die Form der Dokumentation selbst zu gestalten, wobei innerhalb einer Schule eine einheitliche Form gewählt werden sollte. Absprachen innerhalb eines Schulbezirks sind wünschenswert. Ein zweistufiges Vorgehen hat sich bewährt:

1. Erfassung: Einmal pro Schulhalbjahr tragen die Lehrkräfte ihre Beobachtungen in eine Gesamtübersicht ein, beispielsweise in Tabellenform.

2. Maßnahmenplanung: Bei besonderem Förderbedarf werden in pädagogischen Dienstbesprechungen spezifische Fördermaßnahmen beschlossen.

Diese strukturierte Vorgehensweise ermöglicht es, den individuellen Lernstand regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf gezielte Unterstützung anzubieten.

Bedeutung der ILE-Dokumentation

Die ILE-Dokumentation dient nicht nur der internen Schulentwicklung, sondern ist auch ein wichtiges Kommunikationsmittel zwischen Schule und Elternhaus. Sie bildet eine Grundlage für die Überprüfung auf das Vorliegen eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung und vermerkt Entscheidungen über die Gewährung von Nachteilsausgleichen bzw. Abweichungen von den allgemeinen Grundsätzen der Leistungsbewertung. Zudem unterstützt sie bei Schul- und Lehrerwechseln und erleichtert Gespräche mit Erziehungsberechtigten.

Die Dokumentation der individuellen Lernentwicklung soll zu einem wesentlichen Element des niedersächsischen Bildungssystems werden. Sie soll sicherstellen, dass die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler individuell begleitet und gefördert werden, und somit maßgeblich zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Unterrichts beitragen.

So gut die Vorsätze sind, die organisatorische Aufwand für die Sammlung aller Einschätzungen und die Erstellung der Formulare ist immens. Es muss ein Spagat zwischen Transparenz und Übersichtlichkeit und genügender Ausführlichkeit gefunden werden und das Verfahren muss halbjährlich wiederholt werden. Dabei ist es wichtig, dass das Verfahren aufgrund des Versuchs, Prozesse zu vereinfachen,  nicht in eine Pseudo-Notengebung mündet. Hierbei soll es ja um die Kompetenzen gehen.

Der digitale ILE-Bogen in SPLINT

Der neue ILE-Bogen in SPLINT erfasst die zentralen Domänen der individuellen Lernentwicklung:

• Arbeitsverhalten: Eine strukturierte Einschätzung der Eigenständigkeit, Motivation und Organisation.
• Sozialverhalten: Eine Übersicht zu Teamfähigkeit, Konfliktverhalten und dem Umgang mit anderen.
• Lernstand in Hauptfächern: Eine nachvollziehbare Erfassung des aktuellen Leistungsniveaus in den Kernfächern.

Durch die klare und übersichtliche Struktur des Bogens wird sichergestellt, dass alle relevanten Aspekte der Lernentwicklung erfasst werden, ohne dabei die Anwenderinnen und Anwender mit Details zu überfrachten. Der Fokus liegt auf einer schnellen, aber dennoch fundierten Einschätzung.

Da die Ergebnisse in SPLINT gesammelt werden und SPLINT für alle Teilbereiche der Dokumentation der individuellen Lernentwicklung vertiefende Beobachtungshilfen bietet, kann bei einem größeren Problem direkt in die Förderplanung übergegangen werden. 

Bei einer nachfolgenden tiefergehenden Betrachtung der jeweiligen Herausforderungen in SPLINT unterstützen vorschläge für Zielformulierungen und Maßnahmen die Lehrkräfte direkt und konkret bei der Zielsetzung und senken die Hürden. 

Individuelle und flexible Verteilung

Ein herausragendes Feature des neuen ILE-Bogens in SPLINT ist die Möglichkeit, ihn direkt aus der Plattform an die begleitenden Kolleginnen und Kollegen zu verschicken. Dabei bietet SPLINT maximale Flexibilität:

• Gezielte Verteilung: Lehrkräfte erhalten nur die Teile des ILE-Bogens, die sie betreffen, was die Übersichtlichkeit und Effizienz steigert.
• Klassenspezifische Verteilung: Der ILE-Bogen kann gesammelt für eine ganze Klasse verschickt werden, sodass die Klassenlehrkraft viel Zeit spart.

Diese Funktionalitäten erleichtern die Zusammenarbeit und sorgen für eine reibungslose Kommunikation innerhalb des Kollegiums.

Asynchrone und einfache Sammlung von Einschätzungen

Dank der Integration in SPLINT kann die Sammlung der Einschätzungen jetzt asynchron erfolgen. Lehrkräfte tragen ihre Beobachtungen individuell und unabhängig voneinander in die digitale Plattform ein. Das spart Zeit, vermeidet Koordinationsaufwand und erhöht die Flexibilität im hektischen Schulalltag.

Sobald alle Einschätzungen vorliegen, werden sie von SPLINT automatisch in einem einheitlichen und übersichtlichen Format zusammengeführt. Die konsolidierten Dokumente können problemlos ausgedruckt und weiterverwendet werden.

Förderpläne und ILE-Dokumentation aus einer Hand

Neben dem regulären Förderplan bietet SPLINT nun auch die Möglichkeit, Dokumente zur individuellen Lernentwicklung zu erstellen. Diese können sowohl digital genutzt als auch ausgedruckt werden. Alle Schritte – von der Sammlung der Daten bis zur Ausgabe des fertigen Dokuments – bleiben in SPLINT transparent und gut dokumentiert.

Fazit

Mit der Einführung des digitalen ILE-Bogens in SPLINT wird ein zukunftsweisendes Tool bereitgestellt, das die Dokumentation und Förderung der individuellen Lernentwicklung erheblich erleichtert. Die intuitive Handhabung, die Möglichkeit zur asynchronen Zusammenarbeit und die automatisierte Ausgabe in einem einheitlichen Format machen SPLINT zu einer echten Alltagshilfe.

In diesem Video erklärt Friedo dir genau, wie du die ILE-Bögen mit SPLINT verschickst.